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Existenzgründungsberatung

Wenn Sie Fragen zu den Themen Existenzgründung und Existenzsicherung haben, wenden Sie sich bitte per E-Mail an den Vorsitzenden des Verbandes. Alternativ stehen wir Ihnen montags bis freitags von 11.00 bis 18.00 Uhr telefonisch zur Verfügung.

 

Unter dem Dach des Berufsverbandes ist vieles denkbar. Wir sollten darüber sprechen.

Nicht allgemein, sondern bezogen auf Ihre Situation. Ganz konkret. Gemeinsam finden wir eine individuelle Lösung für Ihre Planung

Nach dem Abschluss beim BTB steht oft genug die Planung einer eigenen Selbstständigkeit im Raum. Die Frage ist, was sind die einzelnen Schritte und womit beginne ich?

Finanzplanung, Rechtsform, Geldgeber: Wer sich selbstständig machen will, braucht Berater und Beratung. Was liegt näher, als sich bei Ihrem Berufsverband zu informieren?

Wer kann ein Unternehmen gründen?

Grundsätzlich jede oder jeder, die/der eine gute Geschäftsidee hat und gerne selbstständig arbeitet, Verantwortung übernimmt und ein gewisses Risiko nicht scheut. Wie genau die Idee aussieht, ob es sich zum Beispiel um eine spezielle Dienstleistung/ Beratung, ein neues Seminar oder die Entwicklung eines Netzwerkes mit anderen Partnern im Gesundheitswesen handelt, ist erst einmal unerheblich – solange die Idee für potenzielle Kunden interessant ist.

Wie die Chancen stehen, ergibt eine umfangreiche Recherche (z. B. Konkurrenzanalyse), die dann in den sogenannten Businessplan einfließt.

Was genau ist ein Businessplan?

Der Businessplan beschreibt vorab, wie das Unternehmen einmal aussehen soll – und das möglichst ausführlich und präzise. Wichtige Punkte: Was macht meine Dienstleistung oder mein Produkt so einzigartig? Welche Konkurrenten gibt es, und wo sitzen sie? Wie soll das Produkt vermarktet und vertrieben werden? Wollen wir es alleine handeln, oder brauchen wir dafür Partner? Wie viele Mitarbeiter wird das Unternehmen beschäftigen, welche Rechtsform soll es haben?

Besonders wichtig ist die Finanzplanung. Denn oft dauert es eine Weile, bis sich ein neues Unternehmen von allein trägt. Deshalb sollte man vorher möglichst genau klären, welcher Gewinn zu erwarten ist, welche Investitionen notwendig sind, wie viel Kapital für die Startphase benötigt wird. Gerade wer sich mit einem komplizierten technischen Produkt selbstständig machen will, hat oft hohe Entwicklungskosten, bevor die ersten Seminare und Beratungen stattfinden, und ist häufig auf staatliche Förderungen oder Fremdkapital angewiesen.

Wie kann Sie die DGGP e.V. an dieser Stelle unterstützen? Für Mitglieder erstellen wir auf Wunsch kurze Gutachten über die Tragfähigkeit Ihrer geplanten Selbstständigkeit (gegen eine Gebühr von 120,- Euro, Nichtmitglieder zahlen 190,- Euro).

Die möglichen Geldgeber fällen ihre Entscheidung auf der Grundlage des Businessplans. Je konkreter dieser ist, umso höher die Bereitschaft, in das Start-up zu investieren. Eine gute Möglichkeit, den eigenen Businessplan zu überprüfen und eventuell zu überarbeiten, sind sogenannte Businessplan-Wettbewerbe, die bundesweit oder auf Landesebene angeboten werden. Auch wer nicht gewinnt, bekommt ein Feedback von Experten, das er nutzen kann.

Eine (unvollständige) Liste der Wettbewerbe gibt es auf dem privaten Internetportal:
www.foerderland.de

Wo bekommt man sonst noch Informationen und Unterstützung?

Oft entstehen Gründungsideen bereits während der Ausbildung beim BTB oder ergeben sich aus den beruflichen Bedingungen der Mitglieder, etwa wenn eine Erzieherin die Ausbildung zur Entspannungspädagogin gemacht hat und anschließend ihr neu erworbenes Wissen dem eigenen und weiteren Kindergärten anbietet. Da werden schnell Kontakte geknüpft und Elternabende angeboten, die weitere Einzelheiten klären und die Zusammenarbeit möglich machen. Selbstverständlich begleiten die Vorstandsmitglieder des Berufsverbandes, aber auch die Schulleitung des BTB Sie in persönlichen Beratungen.

Wer käme noch in Frage? Auch die Mitarbeiter der kommunalen Wirtschaftsförderung oder der Regional-Vertretungen der Industrie- und Handelskammer sind geeignete Ansprechpartner. Anfang des Jahres hat das Bundeswirtschaftsministerium gemeinsam mit anderen die Initiative Gründerland Deutschland gestartet und auf der Internetseite www.existenzgruender.de umfangreiche Informationen – zum Beispiel auch eine Liste mit Beratungsstellen in den einzelnen Bundesländern – zusammengestellt. In vielen Städten gibt es außerdem Gründerstammtische, wo man sich austauschen und von den Erfahrungen anderer profitieren kann.

Bereits vor der Gründung sollte man sich für eine Rechtsform entscheiden. Warum ist das eigentlich so wichtig?

Wie ein Computer braucht eine Firma neben der Software, der guten Idee und den Menschen, die sie umsetzen, ein stabiles Gehäuse – in diesem Fall die Rechtsform. Sie hat erhebliche Auswirkungen – etwa auf die innere Organisation des Unternehmens oder die finanzielle Haftung der Gründer.

Bekannte Formen sind zum Beispiel die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) oder die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Jede hat Vor- und Nachteile, so kann man eine GbR recht formlos gründen, braucht keine Mindestkapitaleinlage, haftet dann aber mit dem Gesellschafts- und Privatvermögen. Die GmbH ist aufwendiger, verlangt eine Kapitaleinlage, beschränkt dann aber auch die Haftung. Diese beiden Formen sind nur zwei Beispiele von unterschiedlichsten Möglichkeiten, die jeder sehr genau ausloten und mit Experten besprechen sollte. Die Gründung einer GmbH wird für Sie in der Regel nicht in Frage kommen, sollte aber der guten Ordnung halber erwähnt werden. Fragen Sie nach!

Oft scheitert es ja am Geld. Wie viel Kapital braucht man als Gründer?

Das kommt ganz auf die Gründung an. Wer zum Beispiel eine Seminarreihe AT anbietet, kann theoretisch auch als Einmannbetrieb im eigenen Wohnzimmer starten, hat kaum Kosten. Ein Start-up, das etwa neue organische Solarzellen entwickeln und am Ende selbst produzieren will, braucht manchmal viele Millionen Euro, bevor es erste Umsätze erzielt.

Aber auch wer keine Spitzenkräfte einstellen, teure Maschinen kaufen oder riesige Hallen mieten muss, darf die Unkosten nicht unterschätzen, sollte zum Beispiel Geld (und Zeit) für den Besuch von Fachmessen, Kundenakquise, die Entwicklung einer Webseite oder anderer Werbemittel einplanen.

Solche hohen Kosten werden sicher nicht entstehen, aber Kosten müssen geplant werden, im Kleinen wie im Großen - für die Homepage, für die Akquisition, Flyer etc.

Generell muss zumindest der eigene Lebensunterhalt der Gründer von Anfang an gesichert sein – zum Beispiel über Förderprogramme, öffentliche oder private Geldgeber oder Kredite.

Wie kommt man an das notwendige Geld?

Potenzielle Geldquellen gibt es, die Schwierigkeit ist, sich einen Überblick zu verschaffen und an die notwendigen Informationen zu kommen. Eine gute Orientierung bietet auch hier die Internetseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Dort werden die wichtigsten Fördermöglichkeiten aufgelistet und Checklisten mit konkreten Tipps veröffentlicht. Die KfW Mittelstandsbank beispielsweise gewährt ein "StartGeld" von maximal 50.000 Euro in Form eines Kredits. Allerdings wird es nur unter strengen Bedingungen gegeben und wir raten davon ab.

Sicherer ist es allemal, mit sehr geringem finanziellen Einsatz zu beginnen, die Umsetzung guter Ideen braucht Zeit und es wichtig, sich bekannt zu machen, ein soziales Netzwerk aufzubauen und sich auf die eigenen Fähigkeiten zu besinnen.

Daneben gibt es Unternehmen oder auch Privatpersonen, die Risikokapitel (englisch "venture capital") in vielversprechende Start-Ups investieren. Zum Beispiel »Business Angels«.

Was sind Business Angels und was machen sie genau?

Die „Unternehmensengel“ unterstützen junge Unternehmen sowohl mit Kapital als auch mit Know-how. Denn gerade Gründern aus dem technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich fehlt oft das Wissen oder die Erfahrung im Management. Diese müssen sie sich entweder mühsam aneignen oder teuer einkaufen – was gerade in der Frühphase einer Gründung oft zu Schwierigkeiten führt.

Hier setzen die Angels an, die selbst oft aktive oder ehemalige Unternehmer oder Spitzenmanager sind, geben ihre Erfahrungen weiter, vermitteln Kontakte, investieren aus dem Privatvermögen (Informationen und Kontakte unter BusinessAngels.de).

Für unsere beratenden Berufe im Gesundheitswesen nicht unbedingt Ansprechpartner der ersten Wahl. Aber wissen sollten wir schon, was Business Angels sind und was sie leisten.